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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 173

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. Ich könnte hier den gewagten Versuch eines Natur-- gemäldes der Steppe schließen. Aber wie auf dem Ozean die Phantasie sich gern mit den Bildern ferner Küsten beschäftigt, so werfen auch wir, ehe die große Ebene uns- entschwindet, vorher einen flüchtigen Blick auf die Erd- striche, welche die Steppe begrenzen. . . . Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das- Gebiet europäischer Halbkultur. Nördlich, zwischen der Gebirgskette von Venezuela und dem Antillischen Meere liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam bebaute Fluren aneinander gedrängt. Selbst Kunstsinn, wissenschaftliche Bildung und die edle Liebe zu Bürger- freiheit sind längst darinnen erwacht. Gegen Süden umgibt die Steppe eine schaudervolle Wildnis. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches Dickicht erfüllen den feuchten Erdstrich zwischen dem Orinoko und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse. Berge und Wälder hallen wieder von dem Donner der stürzenden Wasser, von dem Gebrüll des tigerartigen Jaguar, vou dem dumpfen, regenverkündenden Geheul der bärtigen Affen. Wo der seichte Strom eine Sandbank übrig läßt, da liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, oft bedeckt mit Vögeln, die ungeschlachten Körper der Krokodile. Den Schwanz um einen Baumast befestigt, zusammengerollt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die schachbrett-fleckige Boaschlange. Schnell ent- rollt und vorgestreckt, ergreift sie in der Furt den jungen Stier oder das schwächere Wildbret und zwängt ikrt Raub, in Geifer gehüllt, mühsam durch den schwellenden Hals. In dieser großen und wilden Natur leben mannig^ faltige Geschlechter der Menschen. Durch wunderbare Verschiedenheit der Sprachen gesondert, sind einige nomadisch, dem Ackerbau sremd, Ameisen, Gummi und Erde genießend, ein Auswurf der Menschheit

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 166

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
166 Die Llanos des Orinoko. der Blick im Süden auf Steppen, die, scheinbar ansteigend^ in schwindender Ferne den Horizont begrenzen. Aus der üppigen Fülle des organischen Lebens tritt der Wanderer betroffen an den öden Rand einer bäum- losen, pflanzenarmen Wüste. Kein Hügel, keine Klippe erhebt sich inselförmig in dem unermeßlichen Räume. Nur hier und dort liegen gebrochene Flözschichten von zweihundert Quadratmeilen Oberfläche bemerkbar höher als die angrenzenden Teile. Bänke nennen die Einge- borenen diese Erscheinung, gleichsam ahnungsvoll durch die Sprache den alten Znstand der Dinge bezeichnend, da jene Erhöhungen Untiefen, die Steppen selbst aber der Boden eines großen Mittelmeeres waren. Noch gegenwärtig ruft oft nächtliche Täuschung diese Bilder der Vorzeit zurück. Wenn in raschem Aufsteigen und Niedersinken die leitenden Gestirne den Sanm der Ebene erleuchten; oder wenn sie zitternd ihr Bild ver- doppeln in der untern Schicht der wogenden Dünste: ?lanbt man den küstenlosen Ozean vor sich zu sehen. Wie dieser erfüllt die Steppe das Gemüt mit dem Gefiihl der Unendlichkeit und dnrch dies Gefühl, wie den sinnlichen Eindrücken des Raumes sich entwindend, mit geistigen Anregungen höherer Ordnung. Aber freundlich zugleich ist der Anblick des klaren Meeresspiegels, in welchem die leichtbewegliche, sanft aufschäumende Welle sich kräuselt: tot und starr liegt die Steppe hingestreckt wie die nackte. Felsrinde eines verödeten Planeten. . . . Von der Küstenkette von Caracas erstreckt sich die Steppe bis m den Wäldern der Guyana, von den Schnee- bergen von Merida, an deren Abhange der Natrnmsee Urao ein Gegenstand des religiösen Aberglaubens der Eingeborenen ist, bis zu dem großen Delta, welches der Orinoko an seiner Mündung bildet. Südwestlich zieht sie sich gleich einem Meeresarme jenseits der Ufer des Meta und des Vichada bis zu den unbefuchteu Quellen des Guaviare und bis zu dem einsamen Gebirgsstock hin, welchen spanische Kriegsvölker im Spiel ihrer reg-

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 167

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. 1"' famen Phantasie den Paramo de la Suma Paz, gleich- sam den schönen Titz des ewigen Friedens nannten. Diese Steppe nimmt einen Raum von 16 000 Ouadratmeilen ein. Aus geographischer Unkunde hat man sie ost in gleicher Breite als ununterbrochen bis an die Magellanische Meerenge sortlaufend geschildert: nicht eingedenk der waldigen Ebene des Amazonenslusses, welche gegen Norden und Süden von den Grassteppen des Apure und des La Platastromes begrenzt wird. Die Andeskette von Cochabamba und die brasilianische Berg- gruppe senden zwischen der Provinz Chiquitos und der Landenge von Villabella einzelne Bergjoche sich entgegen. Eine schmale Ebene vereinigt die Hyläa des Amazonen- slnsses mit den Pampas von Buenos Aires. Letztere übertreffen die Llanos von Venezuela dreimal an Flächen- inhalt. Ja, ihre Ausdehnung ist so wundervoll groß, daß sie ans der nördlichen Seite durch Palmengebüsche begrenzt und auf der südlichen fast mit ewigem Eise bedeckt sind. Gleich den: größten Teile der Wüste Sahara liegen die Llanos oder die nördlichste Ebene von Südamerika in dem heißen Erdgürtel. Dennoch erscheinen sie in jeder Halste des Jahres unter einer verschiedenen Gestalt: bald verödet, wie das lybische Saudmeer' bald als eine Grasflur, wie so viele Steppen von Mittelasien. Ist auch die südamerikanische Steppe mit einer dünnen Rinde fruchtbarer Erde bedeckt, wird sie auch periodisch durch Regengüsse getränkt und dann mit üppig aufschießendem Grase geschmückt, so hat sie doch die an- grenzenden Völkerstämme nicht reizen können, die schönen Bergtäler von Caracas, das Meeresufer und die Fluß- weit des Orinoko zu verlassen, um sich in dieser baum- und quellenleeren Einöde zu verlieren. Daher ward die Steppe bei der Ankunft europäischer und afrikanischer Ansiedler fast menschenleer gefunden. . . . Seit der Entdeckung des Neuen Kontinents sind die Ebenen (Llanos) dem Menschen bewohnbar geworden.

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 247

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen, 247 H o r s e s h o e = Fall, — Hufeisen-Fall. /Humboldt Alexander von, berühmter Naturforscher und Forschungs- reisender, geb. 14. Sept. 1769 zu Berlin, gest. 6. Mai 1859 daselbst. Humboldt bereiste mit seinem Freunde, dem französ. Botaniker Bonpland, die Aquinoktialgegenden Amerikas: das Küstengebirge von Venezuela, die Llanos und Wälder des Orinoko, dann Kuba, die Anden von Quito und Mexiko. Nach fünfjährigem Aufenthalte in den tropischen Ländern trat er die Heimreise an; er nahm in Paris seinen Wohnsitz, um die Ergebnisse seiner Reisen wissenschaftlich zu verarbeiten. Später siedelte er nach Berlin über. Im Jahre 1829 unternahm er eine Reise nach Asien, um die Minenbezirke im Mittlern und südlichen Ural und im Altai zu untersuchen. — Auf dem Gebiete der Botanik, Geologie, Meteorologie und namentlich der Geographie hat Humboldt bahnbrechend gewirkt. Wenn auf Ritter die anthropogeographische Strömung in der 'Erdkunde zurückgeht, dann auf Humboldt die naturwissenschaftlich- physikalische Richtung derselben. „Das Ziel Humboldts war es, nicht nur die Erscheinungen für sich zu beobachten, sondern ihren ursächlichen Zusammenhang zu ergründen. Die Bodenformen, der äußere und innere Bau der Gebirge, die Art ihrer Anordnung, der Verlaus der Küstenlinien, die thermischen Verhältnisse der Atmo- sphäre, ihre Beziehungen zur Verbreitung der Pflanzenarten und Vegetationsformen, die Kräfte des Erdmagnetismus und der innern Erdwärme: dies find einige Probleme, die ihn beschäftigten; aber sein Interesse galt auch den Beziehungen der Umgebung und der Weltlage zur Verbreitung des Menschen." (Richthofen, Triebkräfte und Richtungen der Erdk. i. 19. Jahrh.) Die Werke Humboldts sind Muster klassischer Sprache und anschaulich-plastischer Darstellung. Hauptwerke: „Kosmos"; „Ansichten der Natur"; Reise in die Aquinoktialgegenden des neuen Kontinents"; „Physiognomie der Gewächse". Hunyadi-Marsch. Janos Hunyadi, der ungarische Nationalheld, kämpfte erfolgreich gegen die Türken, die er noch zuletzt (1456) unter ihrem Sultan Mohammed Ii. besiegte; starb 1456 zu Semlin an der Pest. Sein zweiter Sohn Matthias Corvinus bestieg unter dem Namen Matthias I. (1458) den Thron Ungarns. .Hydrographische Linie, eine die Richtung der Wasserläufe bezeichnende Linie. (Hydrographie — Gewässerkunde.) Hydrotechnisch, auf die Wafferbaukunft bezüglich. H y l ä a — Amazonasurwald.

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 165

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. 1^) Wipfel der Schiffe und die bunten Kleider der über die großen Brücken und durch die Straßen flutenden Men- schenmenge, das smaragdene Grün der Wassermassen, die kräftigen Erdfarben der Uferhöhen, die hellen Färbungen der unmittelbaren Umgebung, die verblauenden und der- wehenden Töne der Ferne, und mühte all das über- strömen können mit den Lichtfarben der Sonne des Orients. Ihr gelingt es, so heterogene Bestandteile, Paläste und Baracken, Moscheen und Schmutzhütteu, Ruinen und Kloakenstraßen, Reichtum und Pracht und hungerndes Elend zu einem bezaubernden Gesamtbilde zu vereinigen. Freilich ungemischt orientalisch ist dieses Bild nicht mehr. Die Trägheit und träumerische Beschaulichkeit des Orients ist durch europäischen Geschäftseifer, durch europäische Hast und Unruhe aufgestört; die Barbarei des Islam ist von europäischer Kultur beleckt. Europa ringt hier Brust an Brust, Tag für Tag mit dem Islam nm den Alleinbesitz dieser Stadt. Auf sie sind die be- gehrlichen Blicke europäischer Mächte gerichtet; denn sie ist das wertvollste Erbstück, das der „kranke Mann" einst hinterlassen wird. 8. Die Llanos des Orinoko. A. von Humboldt: Ansichten der Natur. 3. verb. und vermehrte Ausgabe. I. Bd. Stuttgart und Tübingen 1849, Cottasche Ver- lagshandlung. S. 3—38. (Gekürzt.) Am Fuße des hohen Granitrückens, welcher im Jugendalter unseres Planeten,- bei Bildung des An- tillischen Meerbusens, dem Einbruch der Wasser getrotzt hat, beginnt eine weite, unabsehbare Ebene. Wenn man die Bergtäler von Caracas und den inselreichen See Tacarigua, in dem die nahen Pisangstämme sich spiegeln: wenn man die Fluren, welche mit dem zarten und lichten Grün des tahitischen Zuckerschilfes prangen, oder den ernsten Schatten der Kakaogebüsche zurückläßt: so ruht

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 551

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 551 — teilung: Nordafrika, Mittelafrika und Südafrika. — Länder und Städte: in Nordafrika: Ägypten mit der Hauptstadt Kairo (430,000 Einwohner) und mit den Städten Alexandria (250,000 Einwohner), Rosette und Damiette (türkisch); der Staat von Tripolis mit der Hauptstadt Tripolis (türkisch); der Staat von Tunis mit der Hauptstadt Tunis «türkisch); die Regentschaft Algerien mit der Hauptstadt Algier (fran- zösisch); das Kaiserreich Marokko mit den Städten Fes (145,000 Einwohner) und Marokko; in Mittelasrika: die Länder Nubien, Abessinien, Sudan. Senegambien und Ober- guinea, mit englischen, französischen und deutschen Nieder- lassungen; in Südafrika: die Länder Niederguinea mit Nie- derlassungen der Deutschen, Franzosen und Portugiesen, Kongostaat, Deutsch-Ost-Afrika, Mozambique, das Kapland mit Kapstadt (englisch), „bte Südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat. (Über die deutschen Kolonien siehe die besondere Abhandlung.) §. 3. Amerika. Dieser von Kolumbus 1492 entdeckte Erdteil grenzt gegen Norden an das nördliche Eismeer, gegen Westen an den Großen Ocean und an die Beringsstraße, gegen Osten an den Atlantischen Ocean. Größe — 38ffg Milk, qkm; Einwohner- zahl — 135 Millionen. Nach Amerika wandern alljährlich sehr viele Europäer aus. Die Ureinwohner oder Indianer wurden immer mehr in das Innere zurückgedrängt; jetzt sind dieselben größtenteils ausgerottet. Der Religion nach sind die meisten Einwohner Christen, Katholiken und Protestanten (die Zahl der ersteren ist weit größer); auch giebt es Juden und Heiden. — Eigentümliche Pflanzen: Mammutbaum. Tulpenbaum, Riesenkaktus, Mahagonibaum, Kaffee, Tabak, Kakao, Banille, Chinabaum. Baumwolle. — Eigentümliche Tiere: Eisbär, grauer Bär, Waschbär, Büffel, Wapitihirsch, Puma, Jaguar, Tapir, Lama, Faultier, Ameisenbär. Kondor, Kolibri, Riesen- und Klapperschlange, Alligator, Riesenschildkröte. — Gebirge: das Cordilleren- Gebirge, welches ganz Amerika der Länge nach durchzieht, mit den höchsten Bergen Aconcagua, (7000 m) und Sorata, Jllimani und Chimborazo in Südamerika; das Felsenge- birge, das Alleghanigebirge in Nordamerika. — Vorge- birge: im Osten: das Kap Branco (Brasilien); im Süden: das Kap Hoorn; im Westen: das Kap Prinz-Wales (Berings- straße): im Norden das Kap Murchison. — Flüsse: in Nord- amerika: der Mackenzie, der Lorenzsluß mit den Niagara-Fällen, der Colorado, der Rio del Norte, der Mississippi mit dem Ohio und dem Missouri; in Südamerika: der Magdalena, der Orinoco,

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 552

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 552 — der Maranonoder Amazonenstrom (der größte Strom der Erde), der Rio de la Plata oder Silberstrom. — Seen: in Noid- amerika: der Obere-, der Michigan-, der Huron-, der Erie- und der Ontario-See, der Große Sklaven- und der Große Bären-See; in Mittelamerika: der Nicaragua-See; in Süd- amerika der Titicaca-See. — Meerbusen: im Osten: die Baffins-Bai, die Hudsons-Bai, der Lorenz-Busen und der Busen von Mexico; int Westen: der Busen von Kalifornien (Purpurmeer). — Wasserstraßen oder Meerengen: in Nordamerika: die Hudsonsstraße, Davisstraße, Barrow- straße und Beringsstraße; in Südamerika: die Magelhaens- straße. — Halbinseln in Nordamerika: Florida, Kalifor- nien (das Goldland), Melville, Labrador, Neubraunschweig mit Neuschottland; in Mittelamerika: Pukatan. — Inseln: int Norden: Spitzbergen, Grönland, Bassins-Land; im Osten: Neufundland, Westindien, welches enthält die Ba- hama-Jnseln (unter diesen die Inseln Guanahani, welche Kolumbus zuerst entdeckte und San Salvador nannte), die großen Antillen (Cuba, Jamaika, Haiti, Portorico) und die kleinen Antillen; int Süden: die Feuerlands-Jnseln mit dem Kap Hoorn; int Westen: die Aleuten, die Gnlapagos- oder Schildkröten-Jnseln u. s. w. — Einteilung: Nord-, Mittel- und Südamerika; Nord- und Südamerika sind durch den Isthmus (Landenge) von Panama verbunden. — Länder: in Nordamerika: Britisches Nordamerika (Labra- dor, Kanada, Hudsonsbailänderu. s. w.), Grönland (dänisch), die Vereinigten Staaten von Nordamerika oder die Union (ein Staatenbund von 44 Freistaaten). Von den Staaten der Union sind die ansehnlichsten: New-Pork, Pen- silvanien, Ohio, Virginien, Kentucky, Mississippi, Arkansas, Missouri, Minnesota, Wisconsin, Texas, Californien, Oregon. Der Staatenbund Mexiko, bestehend aus 27 Freistaaten. — Freistaaten in Mittelamerika: Guatemala, Salvador, Nica- ragua, Costarica, Honduras, die Neger-Republik Haiti und die Dominikanische Republik auf Haiti. — Länder in Südamerika: Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Patagonien, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Brasilien, Guyana, Vene- zuela, Columbia. — Städte: in Nordamerika: Boston (500,000 Einwohner) in Massachusetts; New-Iork (2 Mill. Einwohner) in New-Iork; Philadelphia (11/s Mill. Ein- wohner) in Pensylvauien, Baltimore (500,000 Einwohner) in Maryland; Washington (270.000 Einwohner) im Bun- desdistrikte Columbia, Haupt- und Bundesstadt der Ver- einigten Staaten, Sitz des Präsidenten und des Kongresses; New-Orleans (275,000 Einwohner) in Louisiana; San Iran-

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 553

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 553 -- cisco (300,000 Einwohner) in Californien; St.louis (510,000 Einwohner) in Missouri; Chicago (l 1/2 Mill. Einwohner) in Illinois; Cincinnati (330,000 Einwohner) in Ohio, die Königin des Westens genannt; Mexiko (350,000 Einwohner) in Mexiko; in Mittelamerika: Habana (200,000 Einwohner) auf Cuba mit dem Grabmal des Kolumbus; St. Domingo auf Haiti; in Südamerika: Caracas (90,000 Einwohner) in Venezuela, Bogota (110,000 Einwohner) in Columbia, Quito (40,000 Einwohner) in Ecuador, Lima (100,000 Ein- wohner) in Peru (Heimat der China-Fieber-Rinde und der Kartoffel), La Paz (56,000 Einwohner) in Bolivia, Sant- iago (190,000 Einwohner) in Chile, Buenos Ayres (650,000 Einwohner) in der Argentinischen Republik (La Plata), Montevideo (250,000 Einwohner) in Uruguay, Asuncion (25,000 Einwohner) in Paraguay, Rio de Janeiro (800,ooo Einwohner) in Brasilien. §. 4. Australien und Océanien. Grenzen: im Westen und Süden der Indische Ocean, im Osten und Norden der Große Ocean. Dieser Erdteil be- greift eine große Menge von Inseln, von welchen Neu- Holland, das Festland von Australien genannt, die größte ist. Größe dieses Erdteils — 9,000,000 y/em; Einwohner- zahl — etwa 6 Millionen. — Einteilung: das Festland Neu-Holland (7,700,000 qkm mit etwa 3^2 Mill. Einwoh- nern) ; die größeren Inseln (Neu-Guinea, Neu-Seeland Tas- manien); die Südsee-Jnseln, auch Océanien genannt, zu welchen alle die Inselgruppen im Großen Ocean östlich von Asien und Neu-Holland gehören, also auch die Antipoden-Jnsel, in der Nähe von Neu-Seeland mit den Antipoden (Gegenfüßlern) von London. — Völkerschaften: Die Australneger auf dem Fesilande; die Melanesier oder Papuas auf den dein Festlande zunächst gelegenen Inseln mit Ausnahme Neu-Lee- lands; die Polynesier, zur malayischen Rasse gehörend, auf Neu-Seeland und den zerstreut liegenden Inseln; die euro- päischen Ansiedler (etwa 3 Mill.) Die Australneger ent- behren fast jeder Bildung und führen ein Nomadenleben. — Eigentümliche Pflanzen: Gummibäume, Akazien, Gras- bäume. — Eigentümliche Tiere: Riesenkänguruh, Schnabel- tier, Kasuar, Leiervogel. - Auf vielen Inseln herrscht noch die abscheuliche Gewohnheit der Menschenfresserei. Wie in Amerika, so nimmt auch in Australien die katholische Reli- gion einen glänzenden Aufschwung. - Gebirge: Austral- Alpen. — Flüsse: Murray mit dem Darling. — Mee r- busen an Neu-Holland: der große Busen von Carpentaria an der Nordküste; der Spencer-Busen an der Südküste; die

9. Aus allen Erdteilen - S. 256

1887 - Münster i.W. : Schöningh
256 Amerika. stoßen, des Nachts begleitet von den prächtigsten Feuergarben. Vom höchsten Gipfel bis zur Regiou der Wälder zieht sich eiu glühend leuch- teuder Feuerstreifeu den Abhang herab, wie ein Strom geschmolzenen Metalles sich fortwälzend. Furchtbare Verwüstungen haben die Wasser- massen angerichtet, welche, hervorgerufen durch das Schmelzen der Gletscher beim Austritte eiues ueuen Lavastromes, das niedere Land von Macas erreichten. Auch von Erdbeben werden diese Distrikte nicht selten heimgesucht. Die Sprache der Jivaros klingt schön und hat ewas männlich Ernstes. Beim Zählen werden die fünf Finger der Haud als Grundlage benutzt, dann eine Hand + 1 k. gerechnet. Inwieweit höhere Zahlbegriffe vor- Händen sind, konnte ich durch meiue ungebildeten Dolmetscher nicht er- fahren. 18. Vom unteren Amazonas. D. Freiherr von Schütz-Holzhausen. In der Umgegend von Santarem^) ist das Land nicht mit dichten Ur- Wäldern bedeckt, wie man es sonst sast überall in Amazonien findet. Es ist ein Savannenland, müßig hoch und wellenförmig; mit kleinen Wäldern oder einzelnstehenden Bäumen fiud nur wenige Stellen bewachsen, die von den Brasilianern „Jlhas de Mato" (Waldinseln) genannt werden. Sie werden von sehr verschiedenartigen Bäumen gebildet, die, wie in den großen Wäldern, mit Schlingpflanzen überwachsen sind; nur parallel mit dem Flusse und dicht bis an das Ufer herantretend zieht sich ein schmaler Streifen dicht am Walde hin. Das Aussehen der Savannen oder Campos wechselt je nach der Jahreszeit; sie bieten nicht, wie die tropischen Urwälder, das ganze Jahr hindurch denselben Anblick. In diesem Teile der Amazonenregion sind die Jahreszeiten scharf getrennt; aber die Verschiedenheit ist nicht so groß, wie in manchen andern tropischen Ländern, wo während des trockenen Monsnns^) Insekten und Reptilien ihren Sommerschlaf halten und zu gleicher Zeit die Bäume ihre Blätter abgeworfen haben. Hier verdorrt das Gras auf den Campos, sowie die trockene Jahreszeit vorrückt (August, September); jedoch ist diese Periode keine vollständige Ruhezeit für das Pflanzen- und Tierleben. Man sieht zwar nicht so viele Vögel wie zur Regenzeit; doch brüten jetzt einige Arten, unter andern die Erd- taube (Chamaepelia). Die Bäume behalten ihr Laub, und einige derselben 1) Stadt am Amazonenstrom, etwas unterhalb der Einmündung des Tapajos, 2) Periodischer, aus einer bestimmten Richtung wehender Sffiind.

10. Aus allen Erdteilen - S. 260

1887 - Münster i.W. : Schöningh
260 Amerika. die Kanoe-Männer liegen und sich schaukeln und den ganzen Tag rauchen und schmausen sehen. Die Stadt Parä liegt immer noch über 100 Kilometer von der Mündung des Flusses entfernt; sie ward im Jahre 1615 von den Jesuiten gegründet und soll heute ungefähr 35 000 Einwohner enthalten- Obgleich so nahe am Äquator gelegen (1° 28' südl. Breite), hat die Stadt doch kein übermäßig heißes Klima. Die größte Hitze des Tages — nach 2 Uhr nachmittags — schwankt zwischen 24 und 27° R.; dabei ist aber die Luft auch nie kühler als 17°, so daß sich die Durchschnitts- temperatur auf etwa 21° stellt. Para, welches früher den Ruf einer besonders gesunden Stadt besaß, ist in den letzten Jahren vielfach von Epidemieen, namentlich vom gelben Fieber heimgesucht werden. Im ganzen ist Parä ein sehr langweiliger Aufenthalt; die eigentliche Stadt macht einen ziemlich düsteren Eindruck. Die Straßen sind m rechten Winkeln zu einander angelegt, aber sehr eng. Natürlich werden die Straßen weder beleuchtet uoch gereinigt, und nach dem Flusse zu sind sie besonders schmutzig. Die Häuser, gemeiniglich zwei Stockwerke hoch und von mäßiger Größe, haben statt der Fenster vergitterte Blenden, welche die düstere Wirkung des Ganzen noch erhöhen. Doch ist die Stadt Parä nicht ohne öffentliche Gebäude, uuter welchen die Kathedrale den Vorrang einnimmt; ihr folgen acht Kirchen, ein Palast, ein Zollhaus u. s. w. Die Kathedrale ist in der Form eines lateinischen Kreuzes ge- baut, und ihre Struktur sowie ihre Verzierungen, weder zu prunkend, noch zu einfach, sind ganz hübsch. Der Palast, die Wohnung des Präsiden- ten der Provinz, ist ein hübsches Gebäude; er liegt an einem offenen, großen Platze am Südwestende der Stadt. Läden und Magazine siud zahlreich und ziemlich gut mit Waren versorgt. Das Schönste von Parä sind die schattigen Spaziergänge in seiner Umgebung, die einen ange- nehmen Erholungsort für die Einwohner bilden. Es giebt indes auch in der Stadt selber, in der Nähe des Palastes, eine öffentliche Anlage, die in den kühlen Abendstunden stark besucht wird; die andern Spazier- gänge sind hauptsächlich mit Reihen hoher Bombaceen bepflanzt, die einige Ähnlichkeit mit unfern Roßkastanien haben. Der Mangobaum mit feiner hängenden Frucht und die gemischt untereinanderstehenden Orangen- und Limonen- (Eitronen)Bänme bilden die Seiten der Promenaden und bieten köstlichen Duft und angenehmen Schatten. Die Landschaft in der unmittelbaren Nähe der Stadt ist schön und echt tropisch; Wege dahin giebt es in Menge. In den Vorstädten besiuden sich mehrere elegante Villen mit ausgedehnten Gärten, die reich sind an allen Arten tropischer Erzeugnisse. Die Wege sind mit großen, weit sich ausbreitenden Bäumen besetzt, unter denen man da und dort eine kleine Hütte oder ein ganz in immergrünes Laubwerk gehülltes Häuschen, oder auch eine hübsche Villa
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